Sie kämpfen im Käfig. Weil sie es wollen, und weil andere das sehen wollen. Andreas Kraniotakes, Khalid Taha und Lom-Ali Eskijev sind Profis in Mixed Martial Arts (MMA). Sie prügeln sich im Zweikampf, auf offener Bühne, mit allen erlaubten Mitteln. Sie gehen an Grenzen, und überschreiten sie; die ihres Körpers, gesellschaftliche Regeln, moralische Tabus. Damit verbunden sind extreme Gefühlszustände; bei den Kämpfern, ihren Unterstützern und Fans, aber auch bei den Gegnern. MMA ist in Deutschland vor allem im Migrantenmilieu verankert, und steht unter großem öffentlichen Druck. Die Akteure sind sozial ausgegrenzt, das Geschehen emotional aufgeladen. Aber die Kämpfer wollen als Sportler anerkannt werden; dafür trainieren sie hart, und leben asketisch. Kraniotakes, Taha und Eskijev sind moderne Gladiatoren; sie dürfen nicht altern, sich nicht verletzen - und eigentlich auch nicht verlieren.
Dokumentation, die hinter die Kulissen des Mixed-Martial-Arts in Deutschland schaut und vor allem einen tieferen Einblick in die Kämpfer selbst gibt. Was sind das für Menschen, die sich in einem Metallkäfig vor Publikum gegenseitig blutig schlagen und mit einem wilden Mix von Kampfkünsten und wenigen Regeln gegeneinander antreten? Die Antwort, die die Regisseurin Susanne Binninger auf diese Frage findet, ist oftmals erstaunlich: Ihrer Erfahrung nach sind die MMA-Kämpfer außerhalb des Rings charismatisch, reflektiert, fürsorglich und gehen respektvoll miteinander um. Gleichzeitig beleuchtet Binninger auch, mit was für Anforderungen die überwiegend aus dem Migrantenmilieu stammenden Männer zu kämpfen haben: Sie dürfen nicht altern, nicht verletzt ausfallen und auch Verlieren wird natürlich gerne gesehen.
- Veröffentlichung27.04.2017
- RegieSusanne Binninger
- ProduktionDeutschland (2017)
- Dauer107 Minuten
- GenreDokumentarfilm
- AltersfreigabeFSK 16
Vorstellungen
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