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BIBI BLOCKSBERG - DAS GROSSE HEXENTREFFEN

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Die Neustädter Junghexe Bibi (NALA) ist ganz aus dem Häuschen: Der große Hexenkongress steigt – und das auf dem Blocksberg! Klar wie Kartoffelbrei, dass sie zusammen mit Schubia (Carla Demmin) und Flauipaui (Philomena Amari) als Helferin mit dabei sein will. Doch kaum sind die ersten Hexen gelandet, geht alles drunter und drüber: Hexsprüche enden im Durcheinander, die Althexen spielen plötzlich verrückt und der ganze Hexenkongress gerät aus dem Ruder! Jetzt brauchen die Junghexen Mut, Fantasie und eine ordentliche Portion Freundschaft, um das Chaos zu stoppen und die Zukunft der Hexenwelt zu retten…
  • Veröffentlichung11.12.2025
  • Gregor Schnitzler
  • Deutschland (2025)
  • 89 Minuten
  • AbenteuerFantasy
  • FSK 0
  • 5.4/10 (35) Stimmen

21 Jahre mussten die Fans seit „Bibi Blocksberg und das Geheimnis der blauen Eulen“ (2004) warten, bis die impulsive Junghexenfigur endlich wieder über die Leinwand fegt. Und sogar 24 Jahre sind seit dem ersten „Bibi Blocksberg“-Kinofilm vergangen, der auf der Hörspielreihe von Elfie Donnelly fußt. Zum 45-jährigen Jubiläum der Hörspielreihe hat Regisseur Gregor Schnitzler jetzt einen neuen Kinofilm mit Bibi gedreht. Das Drehbuch stammt mit Bettina Börgerding von einer Blocksberg-Kennerin, da sie auch schon die Drehbücher für die fünf „Bibi & Tina“-Kinofilme (2014-2022) sowie die „Bibi & Tina“-Serie (2020) geschrieben hat.

Bunt, fröhlich und laut

Schon die ersten Bilder setzen den Ton für das neue Hexen-Spektakel: bunt, fröhlich, laut. Weil Bibi (Nala) mal wieder verschlafen hat, beschleunigt sie Aufstehen, Anziehen und Zähneputzen per Zauberspruch. Den Weg zur Schule in Neustadt legt sie auf dem fliegenden Besen zurück, obwohl ihre Eltern Barbara (Rosalie Thomass) und Bernhard (Friedrich Mücke) das nicht wollen. Im Klassenzimmer kaum angekommen, löst Bibi im Chemieunterricht ein Chaos aus. Später fliegt Bibi zusammen mit ihrer Kollegin Schubia (Carla Demmin) zum Hexenkongress auf den Blocksberg, der nur alle 13 1/3 Jahre stattfindet. Dort stimmen die Hexen über Regeln ab und enthüllen einen neuen Zauberspruch.

Bibi und Schubia sollen bei dem Treffen helfen, das Bibis Mutter mitorganisiert. Weil sie jedoch zu spät ankommen, werden sie und Flauipaui (Philomena Amari) von Severa (Heike Makatsch), der strengen Leiterin des Grauen Internats, zum Küchendienst verdonnert. Da dies aber bedeuten würde, dass sie den Kongress verpassen, stiehlt sich das Trio auf den Balkon des Festsaals. Allerdings währt ihre Freude nur kurz: Die von ihnen verhexten Spülmaschinen geraten außer Kontrolle und produzieren Unmengen an Schaum. Das Chaos kommt der arglistigen Severa gerade recht: Sie pocht auf Disziplin und will für Junghexen eine Internatspflicht und ein Besenverbot bis zum 21. Lebensjahr verhängen. Zudem hofft sie darauf, bei der Wahl zur Verbandschefin die bisherige Vorsitzende Walpurgia (Maria Happel) zu verdrängen. Das aber will Bibi nicht hinnehmen.

Gregor Schnitzler erzählt temporeich und konsequent aus Kinderperspektive und setzt auf das hohe Identifikationspotenzial der selbstbewussten Junghexe, die oft genug über das Ziel hinausschießt und Fehler macht, aber auch bereit ist, sich für andere zu engagieren und Verantwortung zu übernehmen. Bibi wird dabei von der Debütantin Nala mit großer Natürlichkeit und offenkundiger Spielfreude verkörpert.

Wir haben ein Wörtchen mitzureden

Neben den Themen Freundschaft und Magie rückt Schnitzler die enge Beziehung zwischen Mutter und Tochter ins emotionale Zentrum des Films, dessen Plot nicht auf einer bestehenden Hörspielfolge beruht. Der neue Film wirkt bunter und heiterer als die beiden ersten „Bibi Blocksberg“-Filme und richtet sich auch an ein jüngeres Publikum als die „Bibi & Tina“-Produktionen.

Jenseits der bekannten Charaktere tauchen im aktuellen Film vier neue Figuren auf: Neben der manipulativen Althexe Severa sind das deren Gehilfin Navita (Shanti Celik), die Kräuterhexe Aja (Lorna Ishema) und als putziger Sidekick der kleine Zauberer Star (Balthazar Gyan Alexi Kuppuswamy), der als einziger Junge das Mädchenensemble ergänzt. Außerdem hat Bettina Börgerding einige reizvolle politische Aspekte in die Story befördert. So spitzt sich der Konflikt zwischen Severa und Bibi auch ideologisch zu. Während Severa für Traditionen, konservative Werte und Disziplin kämpft und Hexen und Nicht-Hexen trennen will, plädieren Bibi und die Neustädter Hexen für Weltoffenheit, Diversität und ein Mitspracherecht der Junghexen. „Hier geht es um unsere Zukunft. Da haben wir ein Wörtchen mitzureden“, schleudert sie Severa mutig entgegen.

Auf der Ebene der Gestaltung springen die satten Bonbonfarben der Kostüme und Kulissen ins Auge. Bibi und ihre Freundinnen lassen zudem immer wieder die Handlung hinter sich, stimmen ein flottes Lied an und tanzen dazu, sodass der Film geradezu Musicalqualitäten gewinnt. Das Trio Ulf Leo Sommer, Peter Plate und Joshua Lange, das bereits für die „Bibi & Tina“-Filme hitverdächtige Lieder produzierte, steuert acht neue, mehr oder weniger eingängige Gute-Laune-Songs bei. Zusammen mit den Choreografien helfen die Songs mit, die Unzulänglichkeiten der dünnen und weitgehend vorhersehbaren Story zu überdecken. Während Bibis Eltern als warmherzige Bezugspersonen erscheinen, bleibt Severa eine arg eindimensionale Antagonistin, die Heike Makatsch nur minimalen Raum zur Entfaltung einräumt. Noch flacher fallen Nebenfiguren wie der alberne Bürgermeister (Robert Palfrader) oder die Möchtegernreporterin Karla Kolumna (Palina Rojinski) aus. Befremdlich wirken auch Szenen, in denen Bibi mit dem Kochen der superwichtigen Kräutersuppe beauftragt wird, obwohl sie sich mehrfach als unzuverlässig erwiesen hat.

Trotz solcher Schwächen ist der dritte Bibi-Film ein solides Feel-Good-Movie mit beträchtlichem Unterhaltungswert und einer starken Identifikationsfigur für die junge Zielgruppe. Die Dreharbeiten zur Fortsetzung „Bibi Blocksberg - Die verhexte Zeitreise“ sind bereits beendet.

Veröffentlicht auf filmdienst.deBIBI BLOCKSBERG - DAS GROSSE HEXENTREFFENVon: Reinhard Kleber (17.12.2025)
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