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Filmkritik
Das Versprechen der Franchise-Gastronomie ist ihre Gleichförmigkeit. Jede Filiale hält den gleichen Qualitätsstandard ein, serviert überall die gleichen Burger, Sandwiches oder Pizzen. Im besten Fall schmeckt der Cheeseburger, der eine Dekade später am anderen Ende der Welt gegessen wird, noch immer wie der aus der Kindheit. Bei Horrorfilm-Franchises wird hingegen weniger auf Gleichförmigkeit gesetzt; man profitiert hier aber umso mehr von der Vergangenheit. Kehrt ein Sequel an einen alten Schauplatz zurück, strahlt dieser noch immer die Gefahr aus, die das Publikum bereits erlebt hat, und versichert zugleich, dass an anderer Stelle neue Schrecken hinzukommen.
Zum Leben erwachte Maskottchen
„Freddy Fazbear’s Pizza“ heißt das Fastfood-Franchise im Horror-Franchise, eine ikonische Restaurantkette, deren erlebnisgastronomische Versprechen allzu schnell im blutigen Twist landeten. In der Fortsetzung von „Five Nights at Freddy’s“ gibt es das ikonische Pizza-Restaurant, das eigentlich einer Videospiel-Vorlage entstammt, gleich zweimal. Neben der Pizzeria, in der Mike (Josh Hutcherson) einen Job als Nachtwächter annahm, um sich und seine Schwester Abby (Piper Rubio) über die Runden zu bringen, dreht sich „Five Nights at Freddy’s 2“ auch um die erste der „Freddy Fazbear’s“-Filialen. Die Gefahr, die dort lauert, ist die gleiche: Das Restaurant wird von den erneut zum Leben erweckten mörderischen animatronischen Maskottchen heimgesucht. Allerdings ist der zweite Teil der von Blumhouse Productions adaptierten Horrorfilm-Reihe kein Cheeseburger aus der Kindheit und auch keine Fortführung eines erfolgreichen Genre-Modells, sondern vielmehr wie die Neuauflage eines Witzes, den alle bereits hundert Mal gehört haben.
„Five Nights at Freddy’s 2“ wirkt wie ein B-Titel aus dem großen Katalog der Blumhouse-Horrorfilm-Schmiede: harmlos, unambitioniert und generisch. Regisseurin Emma Tammi und Drehbuchautor Scott Cawthon, die schon im ersten Teil für Regie und Drehbuch verantwortlich zeichneten, spielen das dort etablierte Schema als fade Wiederholung ein weiteres Mal durch. Die Albträume und die Familientraumata plagen diesmal die Polizistin Vanessa (Elizabeth Lail). Sie ist bis auf weiteres nicht im Dienst und wagt sich nur über einen Spinning-Kurs allmählich zurück in einen geordneten Alltag. Mike und seine Schwester Abby haben es ihrerseits auch nicht leicht. Die junge Schülerin hängt noch immer an ihren animatronischen „Freunden“, und der mittlerweile erziehungsberechtigte Bruder bringt es nicht übers Herz, ihr alle Hoffnung auf ein Wiedersehen auszureden, so wie er es nicht wagt, das gemeinsame Abendessen mit Vanessa als Date zu bezeichnen.
Während die Freunde, die eigentlich Partner sein sollten, sich nicht wirklich näherkommen, sucht Abby ihre Freunde, die eigentlich keine Freunde sind, in der verwaisten und mittlerweile zerstörten „Freddy Fazbear’s“-Pizzafiliale. Die eigentlich tödlichen Animatronics lauern aber nicht hier, sondern brechen mit Hilfe eines dort in den 1980er-Jahren ermordeten Mädchens aus der ersten Filiale aus. Die Ausweitung des Schreckens ist allerdings nur eine scheinbare. Die Auftritte der Animatronics in der Kleinstadtwelt spielen sich auf die gleiche Weise ab, wie sie es in den Wänden der „Familienpizzeria“ tun: Sie nähern sich bedrohlich aus dem Bildhintergrund, um schließlich per Jump-Scare direkt vor ihren Opfern aufzutauchen. Das beschreibt gewissermaßen die wackligen Grundbausteine, die die Fortsetzung wieder und wieder aufeinandersetzt, bis das ständig wiederholte Muster auf Spielfilmlänge gestreckt ist.
Solide inszeniert & effizient produziert
Als Horrorfilm, der auf eine frühpubertierende Zielgruppe zugeschnitten ist, will „Five Nights at Freddy’s 2“ nicht in Richtung Exzess ausbrechen; als Videospieladaption, die mit ungelenken Riesenmaskottchen Schrecken verbreiten soll, fällt dem Film aber wenig mehr ein, als die Monster wieder und wieder unerwartet ins Bild zu stellen. „Five Nights at Freddy’s 2“ ist standardisierte B-Ware, solide inszeniert, effizient produziert, aber eben auch billig und immer gleich.
