Szene aus The Owners
Filmplakat von The Owners

The Owners

92 min | Thriller, Horror | FSK 16
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Eine Gruppe von Freunden finden ein leeres Haus mit gut gefülltem Tresor - ein vermeintlicher Jackpot. Bis die Hausbesitzer, ein älteres Ehepaar, früher als gedacht nach Hause kommen. Es kommt zum tödlichen Katz und Maus-Spiel.
  • RegieJulius Berg
  • Dauer92 Minuten
  • GenreThrillerHorror
  • AltersfreigabeFSK 16
  • TMDb Rating5.8/10 (255) Stimmen

Filmkritik

Nathan (Ian Kenny) reicht es. Mit seiner Arbeit ist er unzufrieden, in der Kneipe reicht das Geld für immer weniger Bier, und dann ist seine Freundin Mary (Maisie Williams) auch noch schwanger. Anderen in der Gegend geht es viel besser, zum Beispiel dem Huggins-Ehepaar. Er ist Arzt, sie stammt aus gutem Hause, beide sind alt und haben ein großes, einsam gelegenes Anwesen. Mit einem Safe, wie Nathans bester Kumpel Terry (Andrew Ellis) von seiner Mutter beiläufig erfahren hat. Sie putzt bei Richard Huggins (Sylvester McCoy) und seiner leicht dementen Frau Ellen (Rita Tushingham) und weiß auch zu berichten, dass die Herrschaften keine Freunde und Verwandtschaft haben, die das Haus bevölkern.

Also beschließen Nathan und Terry, einmal nachsehen, wenn sich die Huggins zu einem ihrer seltenen Restaurantbesuche aufmachen. Zusammen mit ihrer dubiosen Kneipenbekanntschaft Gaz (Jake Curran) sitzen die Safe-Sucher schon bald in Marys Auto auf der Lauer. Doch was leicht klingt, birgt in der Umsetzung erhebliche Schwierigkeiten, und es geht schief, was schiefgehen kann.

Nette Trottel und ein Unsympath

„The Owners“ beginnt wie eine unbeschwerte britische Komödie, in der drei Käuze vom Land in nahezu unverständlichem Dialekt nahezu pausenlos unbedarften Unsinn reden. In ihrem Tun reiten sie sich immer weiter rein, sind aber in ihrer Trotteligkeit viel zu sympathisch, als dass das Drehbuch etwas wirklich Schlimmes für sie vorsehen würde. Für den Fall der Fälle gibt es die eine unsympathische Figur, an der man sich schadlos halten kann und die am Ende, wenn alle anderen noch einmal mit einem blauen Auge davonkommen, von der Polizei abgeführt wird und somit das „Crime doesn’t pay“-Gesetz im Unterhaltungsfilm bedienen kann. Nathan, der Chaot. Mary, das Gewissen. Terry, die Dumpfbacke. Und Gaz, der Gemeine. Grundsätzlich passt alles wunderbar für eine unbeschwerte Kevin - Allein zu Haus-Variante, mit zwei alten Grantlern in der „Ich verteidige mein Haus“-Defensive.

Doch Regisseur Julius Berg hat mit dem Zuschauer etwas Anderes, Finsteres im Sinn. Seine männlichen Figuren scheinen an der Komikertruppe „Drei Stooges“ aus den 1930er- und 1940er-Jahren geschult, sind aber nicht so amüsant und zelebrieren ihren brutalen Slapstick mit zunehmender Herzlosigkeit. Und auch die Huggins haben weit mehr zu bieten als einen geheimnisvollen Safe, der im dunklen, muffigen, ziemlich schalldichten Keller versteckt ist.

Ständig neue Freund-/Feind-Fronten

Mehr und mehr zeigt sich: „The Owners“ ist ein veritabler, mit viel „Home Invasion“ und „Psychopathentum“ versetzter Slasherfilm, in dem von Minute zu Minute unklarer wird, wer am Ende lebend das Haus verlässt. Das Drehbuch-Duo Mathieu Gompel und Julius Berg hat frei nach dem Comicbuch „Une nuit de pleine lune“ von Hermann Huppen und Yves H. eine grimmige kleine Geschichte vorbereitet, die gekonnt ständig neue Freund-/Feind-Fronten aufbaut, innerhalb derer es dem Zuschauer zunehmend schwerer fällt, Partei zu ergreifen. Das wirkt zwar zwischenzeitlich ein wenig enervierend, zumal wenn die Protagonisten mal wieder die Ernsthaftigkeit der Lage vergessen und so handeln, als wäre dies tatsächlich eine zwanglose Komödie wie „Kevin - Allein zu Haus“. Dennoch hält die immer wieder Kapriolen schlagende Spannungskurve die Betrachter derart bei der Stange, dass sie weitgehend willig der finalen Pointe entgegenfiebern. Das mag nicht zuletzt daran liegen, dass mit Maisie Williams auf der einen und Sylvester McCoy und Rita Tushingham auf der Gegenseite drei ebenso skurrile wie versierte Antipoden das Heft in die Hand nehmen und die drei tapsigen Einbrecher zunehmend nebensächlich erscheinen lassen.

„The Owners“ macht Spaß, und zwar auf die morbide Art. Zeigt er doch einerseits, dass Geschichten funktionieren können, auch wenn sie auf ausgetretenen Pfaden wandeln. Und andererseits, dass auch abgewetzte Teppichmesser immens weh tun können.

Erschienen auf filmdienst.deThe OwnersVon: Jörg Gerle (24.1.2023)
Vorsicht Spoiler-Alarm!Diese Filmkritik könnte Hinweise auf wichtige Handlungselemente enthalten.
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