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Filmkritik
Von einem utopischen Film muß nicht Glaubwürdigkeit des Geschehens, aber Folgerichtigkeit verlangt werden. Was "Schock" zeigt, ist nur unlogische Phantasie-Willkür. Zwei Besatzungsmitglieder einer Weltraumrakete verwandeln sich in winzige gallertartige Fetzchen, mit der Pinzette bequem aufzunehmen und in ein Reagenzgläschen zu stecken, während der dritte zunächst einmal menschliche Gestalt behält und dann, geladen mit kosmischen Strahlen, erst durch die Berührung mit Pflanzen zu einer Art ungeheuerlicher Krake wird, die mordet und die Menschheit gefährdet. Wissenschaft und Polizei arbeiten Hand in Hand, um diese Gefahr zu bannen. Sie töten das Ungeheuer, das trotz allem ein Mensch ist, mit Starkstrom. Aber weit davon entfernt, aus diesem Vorkommnis zu lernen, bereitet der Wissenschaftler, der bereits drei Menschenleben auf dem Gewissen hat, kaltschnäuzig den nächsten Versuch vor - und während der Film abblendet, steigt ein neues Weltraumschiff in das unbegrenzte Weltall. - Hat man sich zunächst abwechselnd durch den Film hindurchgelangweilt und geekelt, auch wohl gelegentlich über einen unvermuteten Effekt etwas gelacht, so hört doch gegen Schluß jedes Wohlwollen auf. Was hier, vielleicht unbewußt, praktiziert wird, ist die Mißachtung menschlichen Wertes und menschlicher Würde durch eine Wissenschaft, die sittliche Hemmungen kaum zu kennen scheint. Der Mensch als ein Versuchskaninchen, gerade gut genug, nach mißlungenem Experiment weggeworfen zu werden! Eine solche Haltung, die auch durch einen gelegentlichen menschlicheren Satz des Polizeioffiziers nicht abgeschwächt wird, macht erhebliche Vorbehalte notwendig. Normal empfindende Zuschauer werden bereits an dem unappetitlichen Spiel mit Biologie, menschlichen Keimzellen und giftigen Sekreten Anstoß nehmen.
